Wie jüngst angekündigt fuhren drei unserer Kämpfer auf Einladung vom Boxring Eintracht Berlin am 9. Februar 2019 nach Marzahn, um sich dem sportlich boxerischen Wettkampf zu stellen. Fünfzehn Begegnungen waren zunächst angesetzt. Acht Teams reisten an, nicht nur aus Berlin: so der stark vertretene Boxclub Greifswald, der Berliner Polizeisportverein (PSV), Sports for More, SSC Südwest, BC Reinickendorf 03, Sportclub Lürich 02, sowie aus Brandenburg der SV Motor Babelsberg. Ja, und wir natürlich, die Boxunion Strausberg.
Für unseren hochmotivierten Leon Konrad kehrte schnell Ernüchterung ein, die hoffentlich nicht zur Gewohnheit wird. Sein Kampf fiel nämlich wieder aus. Auch zu einem Sparring kam es leider nicht. Da half auch kein Schulterklopfen der mitgereisten Eltern und Freunde. Der Junge hätte sich gern im Kampf gemessen. Doch Absagen und Ausfälle gehören dazu. Ich habe noch keine Boxveranstaltung erlebt, bei der jede gesetzte Begegnung auch tatsächlich stattfindet. Doch Jörg Runge, der durch Bernd Hinz tatkräftig unterstützt wurde, darf sich am Ende des Tages über eine makellose Bilanz freuen: Zwei Kämpfe, zwei Siege.
Matthias Blank vs. Robert Stromecki (Greifswald)
Matthias Blank, der boxerisch in den letzten Monaten ganz gut unterwegs war, absolvierte ungewöhnlicher Weise gleich den ersten Kampf des Tages, da er im Anschluß noch Arbeiten musste. Toll, dass sich das organisatorisch stemmen ließ, da die Begegnungen der lebensälteren Boxerinnen und Boxer in der Regel zuletzt anstehen. Sein Gegner, der erfahrene Greifswalder Robert Stromecki, ist kein Unbekannter. Zudem boxte er bereits erfolgreich bei Eintracht im Sommer 2017, siegte gegen den Berliner Ricardo Richter und kannte folglich Halle, Ring und Publikum. Die letzte Begegnung von Matthias bei Eintracht Berlin war im Oktober 2018 gegen Rufus Macauley und endete leider mit einer knappen Punktniederlage für unseren Kämpfer. Das sollte heute anders und vor allem deutlicher ausgehen.
Robert agierte durchweg sauber und mit Tempo, setzte mit seinen längeren Armen häufig auf Geraden und kam ab und an auch durch. Matthias ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, dominierte das Kampfgeschehen kreativ und setzte klare Treffer an Körper und Kopf. Augenscheinlich hat Matthias spätestens in der zweiten Runde vollends in den Kampf gefunden. Tolle Kombinationen, die ihre Wirkung entfalteten. Die Ringärztin musste sich kurz Roberts Nase anschauen, dann ging es weiter. In der dritten Runde marschierte Matthias unbeirrt weiter. Schöner rechter Haken und Robert wurde das erste Mal angezählt. Wenig später: Links, rechts, links und Robert wurde erneut angezählt. Der Ringrichter brach den Kampf ab, verdienter und deutlicher Sieg für Matze durch RSC. Glückwünsch, Danke, toll gemacht. Trainer Jörg Runge war vollends zufrieden und bewertete den Kampf als „hart“ und den Sieg als „klar erarbeitet“, bemerkte aber, dass Matze weniger beweglich und explosiver war als gewohnt. Doch der Abbruchsieg, der Referee Stops Contest (RSC), spricht für sich. Faire Gesten vor und nach dem Kampf rundeten das Ergebnis ab. Viele Grüße nach Greifswald.
Alamat Gaziev vs. Mohammed Daoud (Sports for More)
Nach einer kurzen Veranstaltungspause stieg Alamat Gaziev in den Ring. Natürlich hochmotiviert. Das freute uns und nach seiner Übermotivation am 8. Dezember 2018 in Strausberg erwarteten (und forderten) wir Disziplin und sauberes Boxen. Seinen Gegner Mohammed Daoud vom noch recht frischen Neuköllner Verein „Sports for More“ kannten wir bis dato nicht, doch schon bei der Erwärmung machte er eine beeindruckende Figur und schien konditionell auch gut auf der Höhe zu sein. Eine spannende Begegnung erwartete uns also.
Alamat machte von Beginn an ordentlich Druck und hielt sich nicht zurück. Er ließ seinem Kontrahenten keine Luft und schlug durchweg hart gegen Kopf und Körper. Nach einer vollkommen gerechtfertigten Ermahnung wegen Tiefschlags, der keineswegs beabsichtigt war, boxte Alamat im weiteren Verlauf sauber und ansehnlich. Zu Beginn der zweiten Runde warf Mohammeds Trainerin dann das Handtuch, Sieg für Alamat. Eine Entscheidung die Trainer Jörg Runge später als „richtig, verantwortungsvoll und fürsorglich“ respektierte. Wir hätten gern noch zwei Runden gesehen, aber das Wohl der Sportler geht nun einmal vor. Viele Grüße nach Berlin-Britz und bis zum nächsten Mal.
Fazit:
Wieder einmal eine rundum gelungene Veranstaltung vom Boxring Eintracht, die nicht nur gut organisiert, sondern auch gut besucht war. Vielen Dank für die Einladung und gerne wieder. Für das leibliche Wohl war liebevoll mit Kuchen, belegten Schrippen und Bockwurst gesorgt. Und verdursten musste auch Niemand. Ein gewohnt friedliches Klima in der kultigen Boxhalle. Sehr erfrischend für uns war natürlich die rege Teilnahme unserer Strausberger Sportfreunde trotz der nur kurzfristigen Ankündigung des Events unsererseits. Ein familiäres Miteinander, das gut tut. Gut so. Dem Publikum boten sich spannende Begegnungen von klein bis groß – doch leider war an diesem Tag keine einzige Boxerin am Start. Also Mädels, geht bitte Boxen!
Daniel Kuss
Vielen Dank an Basti für ein paar schöne Momentaufnahmen: