Im zehnten Jahr seines Vereinsbestehens ist die Boxunion Strausberg wieder in den Wettkampfbetrieb gestartet.

An dem Tag, an dem im Racket-Center Strausberg die Thai-Box-Abteilung zu einer groß angelegten Nachwuchsveranstaltung geladen hat, begab sich eine kleine Boxstaffel wiederholt auf zu einer Wettkampfveranstaltung nach Görzig. Der gastgebende Verein BC Görzig-Fuhneland konnte 5 unserer Kämpfer unterbringen, und das wollten Jörg Runge, Jörn Hallas & Bernd Hinz nutzen, um Erfahrungen in Vorbereitung auf die diesjährigen sportlichen Aufgaben zu sammeln.

Das Alles in einem Bericht unterzubringen ist schwer, aber hier eine kurze Auswertung zu unseren Boxkämpfern in nicht chronologischer Reihenfolge.

Yasin Satymbaev stand in seinem ersten offiziellen Kampf einem Jungen gegenüber, der, abweichend der vorherigen Aufstellung, schon über Wettkampferfahrung verfügte. Dem „unkonventionellen“ Boxstil war der kleine Bruder von Zaurbek in seinem ersten Kampf nicht gewachsen. Das ständige Aufdrücken und Klammern verwirrte Yasin. Nach einer unablässigen Schlagsalve seines Gegners in der dritten Runde ohne eigene Gegenwehr wurde er dann auch noch angezählt. Zu diesem Zeitpunkt war spätestens klar, dass Yasin diesen Kampf nicht gewinnen kann.

Ganz anders zeigte sich Rustam Aliev in seinem dritten Kampf gegen einen Jungen, der schon 7 Kämpfe bestritten hatte. Für uns ging die erste Runde klar an Rustam, weil er mit geraden Schlägen und gutem Distanzverhalten sicher im Ring unterwegs war. Rustam hat erstaunlicherweise über den gesamten Kampf sauber agiert, müsste aber in bestimmten Situationen noch „frecher“ boxen, was er aber sicher noch lernen wird. Wogegen andere, gleichwertige Kämpfe dieses Abends unentschieden gewertet wurden, hatte Rustam dann zum Schluß leider das Nachsehen. Aus unserer Sicht unverdient, obwohl die Trainer nach der dritten Runde schon so etwas ahnten, und dementsprechend Rustam vor der Urteilsverkündung darauf vorbereitet haben.

Diese Ahnung hätte von uns Keiner nach der dritten Runde von Matthias „Matze“ Blank gehabt. Durch gekonnte Ausweichbewegungen und einer über weite Teile guten Deckungsarbeit hatte sein etwas größerer Gegner kaum klare Treffer erzielen können. Dem entgegen kam Matze immer wieder mit gezielten Treffern an den Mann. Einzig eine Situation in der zweiten Runde brachte ihn kurz aus dem Konzept. Danach hielt er aber wieder die durchaus klug durchdachte taktische Linie seines Trainers, Jörg Runge, ein. Die deutlicheren, häufigeren Treffer lagen aus unserer Sicht, und auch der vieler Beobachter, beim Strausberger. Sorry, aber das einstimmige Urteil zu Gunsten des Gegners war schon sehr „überraschend“! Man möge uns diesen „Lokalpatriotismus“ nachsehen, anderen Vereinen ging es ähnlich.

Nun denn, auswärts zu gewinnen heißt also, von Beginn an bestimmen. Und mit dieser Marschroute zog Maxim Nöske unter Betreuung von Jörn Hallas in den Kampf. Was Maxim nach fast einem Jahr ohne Wettkampf gezeigt hat, war einfach nur herrlich. Na klar, der Gegner vom gastgebenden Verein verfügte noch nicht über diese Trainings- und Wettkampferfahrung, aber auf fremden Terrain als 12-jähriger so zu bestehen, das heißt schon was. Mit Beginn der ersten Kampfsekunde hielt sich der Strausberger Kadett genau an die taktische Vorgabe seines Betreuers. Lange Distanz mit druckvollen geraden Schlägen, sowohl links als auch rechts. Immer wieder hielt er seinen Kontrahenten am Seil oder in der Ringecke unter Kontrolle. Nach zirka einer Minute wurde sein Gegenüber dann angezählt. Als der Ringrichter anschließend den Kampf wieder frei gab wusste Maxim genau, was er zu tun hatte. Folgerichtig nahmen die Trainer seines Gegners ihren Schützling aus dem Kampf.

Dies tat im ersten Kampf von Alamat Gaziev dann ebenfalls in der ersten Runde der Ringrichter. Kompliment dafür, der Schutz der Athleten geht vor. Alamat bestimmte, wenn auch nicht immer schön anzusehen, von Beginn an seinen Kampf. Die Treffer waren sauber und gezielt und erzielten dann auch ihre Wirkung. Schnell war klar, dass sein Gegner nicht genug Gegenwehr aufbringen kann, um diesen Kampf zu gewinnen. Eine harte Gerade mit der Führungshand bewirkte dann auch das schnelle Ende in Runde 1. Glückwunsch, aber (!), hier muß nicht nur an der Technik/Taktik weiter gefeilt werden, sondern auch am disziplinierten Ringverhalten. Dem Team Runge/Hallas ist das bewußt, und sie werden die richtigen Worte finden.

P.S.: Die Bilder zu diesem Kampftag wurden übrigens von Zaurbek fotografiert, der leider keinen Kampfeinsatz hatte, aber dafür geholfen hat, wo es notwendig war. Und vielen Dank an das kleine Fan-Team, das in dem Saal nicht zu überhören war.

Bernd Hinz mit Yasin & Rustam

Jörn Hallas & Rustam

 

 

 

 

 

 

Yasin bei der Vorbereitung

 

 

 

 

 

 

 

Volle Konzentration

 

 

 

 

 

 

 

Jörg Runge mit vollem Vertrauen in Matze

 

 

 

 

 

 

 

Alamat vor seinem ersten Kampf

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam für den Boxnachwuchs
Jörn & Bernd

 

 

 

 

 

 

 

Zaurbek & Alamat

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Sieg
Maxim Nöske