Laut dem Dichter und Zeichner Wilhelm Busch wird Ausdauer „früher oder später belohnt – meistens aber später.“ Diese fast logisch anmutende These passt bei Frederik Dunkelmann von der Boxunion Strausberg jedoch wie die Faust aufs Auge. Und sie sollte sich bewahrheiten: Fredi absolvierte bei den Brandenburgischen Landesmeisterschaften im Amateurboxen in Schwedt in der Kategorie Männer über 92kg heute seinen Finalkampf gegen Mateusz Moder vom SV Preußen Frankfurt (Oder) und gewann vorzeitig.

Doch nicht so schnell. 2016 in Schwedt hielt sich Fredi bemerkenswert gegen einen wuchtigen Nikita Schawwa vom Boxclub Oberhavel Velten. Leider nach Punkten verloren, Silber. Landesmeisterschaften 2017 in Strausberg: der Kampf fiel aus. Weiter ging es am 25. März 2018 in Brandenburg an der Havel gegen Giorgio Witte vom Bernauer Boxclub, was für ein emotionaler Kampf und doch reichte es nur für Silber. Ein Jahr später, in Strausberg am 16. März 2019 gegen Florian Röthig vom Boxclub Oberhavel; nach Punkten verloren und wieder Silber. Dann, endlich 2020. Okay, fiel ins Wasser.

Und heute gegen Mateusz Moder aus der roten Ecke? Frederik blieb diszipliniert und sauber, tastete sich in der 1. Runde vor. Immer wieder rechts-links, rechts-links. Hier und da ein Körpertreffer. Auch mit Wirkung, denn das kann er. Da Mateusz nicht wirklich mit Aktionen glänzte, war es seinem Strausberger Kontrahenten auch nicht zu verübeln, es mit der Deckung nicht ganz so genau zu nehmen.

In Runde 2 wurde der Frankfurter etwas beweglicher und auch aktiver. Fredi ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, nicht in die Seile drängen, er löste sich gekonnt, bewahrte Ruhe, blieb beweglich und seinen Kombinationen treu. Mit Erfolg, denn zur 3. Runde trat sein Gegner gar nicht mehr an. Der Knoten scheint geplatzt. Er hat es endlich geschafft. Gold für Frederik Dunkelmann, Landesmeister seiner Klasse. Herzlichen Glückwunsch auch an den Trainer Jörg Runge.

Daniel Kuss